
von Andreas Hinrichs
Anfang der neunziger Jahre zeigte sich deutlich, dass aufgrund des erhöhten Transportaufkommens von gefährlichen Gütern, die Feuerwehren dauerhaft einem neuen Aufgabengebiet widmen mussten, dem Umgang mit gefährlichen Stoffen bei Schadensfällen.
Zudem hatte sich der gesellschaftliche Anspruch auf Schutz der Gesundheit und der Umwelt bei Schadensfällen mit gefährlichen Stoffen entwickelt.
Um diesen Belangen gerecht zu werden, waren die Landkreise und Gemeinden gehalten entsprechende Vorkehrungen zu treffen.
Im Landkreis Leer gründete man daher den ABC-Gefahrgutzug, der als taktische Einheit der Kreisfeuerwehr des Landkreises Leer unterstellt ist.
Der ABC-Gefahrgutzug des Landkreises Leer ist direkt dem Kreisbrandmeister unterstellt und setzt sich aus zwei Komponenten, dem vom Bund geförderten ABC-Zug und dem Gefahrgutzug des Landkreises, zusammen. Die beiden Einheiten wurden zur Erhöhung des Einsatzwertes und besseren Ausnutzung der Gerätschaften zum ABC-Gefahrgutzug zusammengefasst.
Die Mannschaft des Zuges besteht aus Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehren die sich aus den Ortswehren des Landkreises rekrutieren. Teilnehmen kann jedes Feuerwehrmitglied das erfolgreich den Truppmann Lehrgang besucht hat. Zudem ist es von Vorteil, den Atemschutzgeräteträger Lehrgang besucht zu haben, allerdings ist dieses keine Voraussetzung für die Teilnahme im ABC-Gefahrgutzug.
Der Dienst findet alle 14 Tage, am Mittwoch, in der Feuertechnischen Zentrale Leer statt.
Alle Mitglieder mit einer CSA- Ausbildung (CSA= Chemikalien Schutzanzug, Körperschutzform 3) müssen ihre Leistungsfähigkeit unter CSA einmal jährlich überprüfen lassen.
Die Führung des Zuges besteht aus Zugführer und Stellvertreter, sowie drei, den Einsatzbereichen Messtechnik, Gefahrstoffabwehr und Dekontamination zugeordneten Gruppenführern und Stellvertretern die wie folgt besetzt sind:
Funktion | Name | Feuerwehr |
ZF |
Sirke Siebens | Holtland |
stellv. ZF |
Stephan Halm | Oldersum |
GF GW-Mess |
- | |
stellv. GF GW-Mess |
Jörg Buss | Veenhusen |
GF GW-G |
Andreas Hinrichs | Hesel |
stellv. GF GW-G |
Tobias Meyer | Firrel |
GF Dekon P. |
Harald Stelle | Nüttermoor |
stellv. GF Dekon P. |
- |
Der ABC-Gefahrgutzug wird von den Ortsfeuerwehren über die Leitstelle angefordert. Die Alarmierung erfolgt je nach Bedarf in zwei bzw. drei Stufen.
Stufe1 Führungskräfte: In dieser Stufe werden die Führungskräfte des Zuges alarmiert. Diese rücken für kleinere Messaufgaben sowie im Bedarfsfall zur fachlichen Beratung der Einsatzleitung aus. Aus Versicherungs- und Lohnersatzgründen rücken nur die vorgesehen Einsatzkräfte aus. Zugführer, Stellv. Zugführer, Gruppenführer und Stellv. Gruppenführer.
Stufe 2: In dieser Stufe werden alle Mitglieder des Zuges alarmiert und rücken mit allen Fahrzeugen zur Einsatzstelle aus.
Stufe 3 SEGA (Sonder Einsatz Gruppe Atemschutz): wird bei Großschadenslagen als Ablösung/Unterstützung auf der Insel Borkum vorgehalten. In dieser Stufe befinden sich nur ASG-Träger.
Dem ABC-Gefahrgutzug stehen folgende Fahrzeuge zur Verfügung. Aufzählung in Alarm und Ausrücke Ordnung
Das Fahrzeug ist die zentrale Einheit für Auswertung der im Einsatz durchgeführten Messungen, Informationsbeschaffer für den Zugführer bzw. Einsatzleiter, Kommunikations- und Verbindungsstelle für die Einsatzkräfte.
Für die Kommunikation stehen im BOS- Bereich je zwei 4m- und 2m-Funkgeräte zur Verfügung, über eine Mobilfunkverbindung besteht Zugang zum öffentlichen Fernsprechnetz, sowie zum Internet.
Für die Bearbeitung der Daten und die Einsatzdokumentation steht ein PC, und Notebook zur Verfügung.
Die Stromversorgung im Fahrzeug wird während der Anfahrt zur Einsatzstelle über eine Zusatzbatterie und einem Wechselrichter sichergestellt. An der Einsatzstelle von GW
Im rückwärtigen Bereich des Fahrzeuges sind die Messgeräte und Instrumente gelagert, die für die Einsatzbewältigung notwendig sind.
Zur Sicherstellung der Einsatzhygiene und zur Reinigung der Messgeräte steht ein Handwaschbecken zur Verfügung.
Das Fahrzeug verfügt über eine Wetterstation, die mit einem pneumatischen Teleskopmast sechs Meter hoch ausgefahren werden kann. Aktuelle Wetterdaten sind für die Einsatzbewältigung unabdinglich und werden hiermit in Echtzeit bereitgestellt.
Im Heckbereich befinden sich neben den Anzügen zum Schutz vor Chemikalien und anderen Gefahrstoffen die Ausrüstung für die Einsatzkräfte: u.a. Atemschutzgeräte und Handsprechfunkgeräte.
Nachstehende Anzüge stehen den Einsatzkräften einsatzabhängig zur Verfügung: Chemikalienschutzanzug (CSA), “Leichter” CSA, Einmal- Schutzanzug, Kontaminationsschutzanzug für A-Einsätze (radioaktive Stoffe) und Ölschutzkleidung (3-teilig).
An der Heckklappe befindet sich des Weiteren ein Umkleidezelt. das von den Einsatzkräften genutzt werden kann.
In den seitlichen Gerätefächern sind Gerätschaften zum Um- und Abpumpen, Auffangen, Abdichten, sowie Material für den Potenzialausgleich (Erdung) untergebracht. Des weiteren Schlauchmaterial, Auffangwannen, Gefahrgutumfüllpumpe und die dazugehörigen Armaturen und Anschlüsse, Abdichtkeile und Pfropfen, universale Kupplungsanschlüsse, nicht Funken reißende Werkzeuge, Fasspumpe, Nass- Trockensauger usw. so wie Beleuchtungsgerät und Stromerzeuger. (Powermoon und Lichtmast pneumatisch gesteuert).
Rückt als Unterstützung des GWG aus um die nötigen Einsatzkräfte zu befördern
Das Fahrzeug ist eine Konzeption des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung im Auftrage des Bundesministerium für Inneres.
Bestimmt ist das Fahrzeug für die Aufgabenwahrnehmung der Landkreise im Rahmen des Katastrophenschutzes.
Beladung: Die Ausstattung ist für die Dekontamination der Einsatzkräfte im Katastrophenschutzeinsatz ausgelegt und besteht aus einer "Ein-Mann-Duschkabine", einem Duschzelt mit sechs Duschplätzen (Grundfläche: 15m²) und einem Aufenthalts-/ Umkleidezelt (Grundfläche: 25m²).
Für die Warmwasserbereitung steht eine 100kW Heizeinheit zur Verfügung, die neben dem Duschwasser noch eine wasserbetriebene Warmluftheizung versorgt.
Zur Wasserversorgung stehen Wasserspeicher von 2 x 1000l zur Verfügung, sowie zwei 1000l Wassertransportsäcke zur Verlastung auf dem Fahrzeug.
Das Abwasser wird in einem 5000l fassenden geschlossenen Auffangbehälter zwischengelagert, bis dieses Fachgerecht entsorgt werden kann.
Die Fahrzeugbeladung beinhaltet alle notwendigen Anschluss- und Transportleitungen, sowie Armaturen, Beleuchtung, Stromversorgung mit einem 4kW Stromerzeuger und Reinigungsgeräte. Das Fahrzeug wurde für die Einsatzfähigkeit im Rahmen der Arbeit im Gefahrgutzug um eine luftgestützte Ein-Mann-Duschkabine ergänzt.
Der Rüstwagen 2 beinhaltet diverse Geräte zur Technischen-Hilfeleistung u.a. Geräte zum umfüllen von mineralölhaltigen Stoffen vorgehalten.
Des weiteren werden verschiedene Hölzer und Drehstützen zum Sichern von Schadensobjekten vorgehalten. Die weitere Beladung des Rüstwagens ist: ein Plasmaschner, Rettungsgeräte wie Schere und Spreitzer, Hebe- und Dichtkissen, nicht funkenreißendes Werkzeug usw.
Die am 10. Mai 2019 gegründete Feuerwehr Uplengen-Mitte ist die Schwerpunktfeuerwehr der Gemeinde Uplengen und ist eine der 11 Ortsfeuerwehren der Gemeinde. Sie gliedert sich aus den ehemaligen Ortsfeuerwehren Remels, welche ursprünglich 1901 gegründete wurde und der Ortsfeuerwehr Selverde, welche 1934 ihren Urspung fand. In den Ortsteilen Remels und Selverde leben rund 4000 Menschen.
Unser Bestreben ist es, denen in Not geratenen Bürgern der Gemeinde Uplengen und darüber hinaus so schnell wie möglich, so viel wie nötig und mit den geeigneten Mitteln zu helfen. Dieses Bestreben zeichnet unser Ehrenamt im Dienste der Feuerwehr aus. Gemäß unseres Leitspruchs "Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr" stehen wir 365 Tage im Jahr, 7 Tage die Woche, 24 Stunden am Tag für Sie zur Verfügung.
Auf unserer Homepage erhalten Sie einen kleinen Einblick in unsere Arbeit. Neben den einzelnen Abteilungen wird Ihnen hier in Ausschnitten auch die Gemeinde Uplengen sowie der Kreisfeuerwehrverband Leer e.V. vorgestellt.